Quartiersgaragen und Mobilityhubs als Schlüssel zur nachhaltigen Stadtentwicklung in Berlin und Potsdam
Am 10. April 2025 fand im Bildungsforum Potsdam die 2. Fachveranstaltung der DASL LG B-BB statt, die sich mit der politischen, städtebaulichen und wirtschaftlichen Bedeutung von Stellplatzpolitik in Berlin und Potsdam beschäftigte. Der Fokus lag auf Mobilitätshubs, Quartiersgaragen und deren Rolle bei der Entlastung des öffentlichen Raums.
Vorab wurde in einem kurzen Vortermin auf die letzte Veranstaltung zurückgeblickt, wobei die Zusammenfassung und Präsentationsfolien vorgestellt wurden. Es wurde auch die Entwicklung einer „Roadmap zur Einrichtung von Experimentierräumen in Berlin“ diskutiert, um gemeinsame Initiativen der Fachverbände zu fördern. Zudem wurde die Begleitung der Änderungen im Planungsrecht, insbesondere des § 246e, sowie die Wiederaufnahme des AK „BauGB-Novelle“ angeregt, um Einfluss auf kommende Gesetzgebungen zu nehmen. Die Mitwirkung an der diesjährigen Jahrestagung zum Thema „Stadt-Land-Partnerschaften“ wurde ebenfalls hervorgehoben.
Der Hauptteil der Veranstaltung widmete sich dem Austausch zu Mobilitätskonzepten und Quartiersgaragen. Christian Scheler vom Good Mobility Council präsentierte skandinavische und Hamburger Beispiele und betonte die Bedeutung von Mobilitätshubs als Teil der Infrastruktur der Transformation, die in die Stadtplanung integriert werden sollten. Thomas Bestgen berichtete vom Stadtprojekt Gartenfeld in Berlin, das einen Mobilityhub mit Nahversorgung und Dienstleistungen vorsieht, wobei eine enge Zusammenarbeit der Eigentümer bei der Infrastruktur geplant ist. Erik Wolfram aus Potsdam stellte die Planung von Quartiersgaragen in Krampnitz und Am Schlaatz vor, bei denen auch Fördermittel eine wichtige Rolle spielen.
Vertreter der Berliner Senatsverwaltung erläuterten, dass in Berlin keine Verpflichtung zum Bau privater Stellplätze besteht und es eine Reihe von Leitfäden und Studien zur Quartiersgaragenplanung gibt. Die Konzepte variieren je nach Projekt und Infrastrukturqualität. Es wurde diskutiert, wie Unsicherheiten bei der Umsetzung und die Akzeptanz in der Bevölkerung bewältigt werden können, wobei flexible und anpassbare Konzepte als notwendig erachtet wurden.
Abschließend wurden zentrale Erkenntnisse zusammengefasst: Die Bandbreite der Quartiersgaragen und Mobilityhubs ist groß, von einfachen Parkgaragen bis zu komplexen Mobilitätszentren. In Berlin und Brandenburg dominiert der Quartiersgaragentyp, der noch in der Planungsphase ist – ein Großversuch im Paradigmenwechsel der Stellplatzplanung. Wichtig ist die kontinuierliche Qualitätssicherung, die Integration in die Mobilitätswende sowie die Berücksichtigung der städtebaulichen Einbindung und Herausforderungen bei Gestaltung und Architektur. Flexible, anpassbare Lösungen sind bei unsicherer Umsetzung notwendig, und die Frage, ob solche Einrichtungen Teil der Daseinsvorsorge sein sollten, bleibt diskutabel. Insgesamt sind Quartiersgaragen und Mobilityhubs wichtige Bausteine der zukünftigen Stadtentwicklung, die sorgfältig in das städtebauliche Gefüge integriert werden müssen.