Zukunftsthemen und innovative Ansätze in Stadt- und Quartiersplanung
Die Fachveranstaltung am 13. Februar 2025 in der Stadtwerkstatt Berlin stand im Zeichen des Austauschs über aktuelle Planungsaufgaben und Erfahrungen. Der Vorsitzende begrüßte die Anwesenden vor Ort sowie die online zugeschalteten Teilnehmer und erklärte, dass die Veranstaltung auf den Wunsch nach mehr Informationen innerhalb der Landesgruppe zu aktuellen Themen und offenen Fragen reagiert. Insgesamt wurden 13 Themen benannt, die kurz vorgestellt und anschließend diskutiert wurden. Aufgrund technischer Probleme bei der Präsentation sind die folgenden Zusammenfassungen nur eine Skizzierung der Inhalte; vollständige Materialien sind im Anhang verfügbar.
Die wichtigsten Themen waren:
- BIM im Quartier und in der Stadtentwicklung Matthias Hardinghaus von der BIM erläuterte anhand eines komplexen Quartiersentwicklungsprojekts die Rolle der landeseigenen BIM und plädierte dafür, die BIM verstärkt als Partner in solchen Vorhaben zu sehen
- Beteiligungsverfahren zum Dresdner Mobilitätsplan 2035+ Burkhard Horn berichtete über den Erfolg und die Selbstwirksamkeitserfahrungen im Beteiligungsprozess, der auch zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger einbezog. Zielorientiertes Vorgehen und Pragmatismus ermöglichten gute Entscheidungen trotz politischer Fragmentierung.
- Resilienz, kleine Großsiedlungen und Planungskultur Bernd Hunger betonte die Notwendigkeit, die Resilienz städtischer Infrastruktur gegenüber Risiken zu erhöhen, die Bedeutung kleiner Großsiedlungen im ländlichen Raum für die Wohnungsversorgung zu reflektieren und das Auseinanderdriften von Planungspraxis und -forschung zu thematisieren. Zudem kündigte er eine Tagung zum Bauherren und Wohnungsbau an.
- Kunsthochschulen, Kultur und Transformation im ländlichen Raum Steffen Schuhmann schilderte ein historisches Kooperationsprojekt der Kunsthochschule Weißensee in der Oderregion, das den Wiederaufbau kulturell flankierte. Er fragte, wie heutige Transformationsprozesse ähnlich kulturell begleitet werden könnten.
- Bestandserhalt und Nachnutzung: Das Potsdamer Rechenzentrum Erik Wolfram berichtete über Konflikte bei der Nutzung des Rechenzentrums auf dem Gelände der Potsdamer Garnisonskirche und diskutierte eine mögliche befristete Zwischennutzung im Rahmen eines planungsrechtlichen Sicherungsverfahrens.
- Gesetzesänderungen für den Wohnungsbau Sandra Harnisch kritisierte den Entwurf eines „Bau-Turbo“-Gesetzes, das Abweichungen vom Planungsrecht erleichtern sollte. Sie forderte die Fachöffentlichkeit auf, Impulse für eine bedarfsgerechte Gesetzgebung zu geben.
Weitere wichtige Impulse bezogen sich auf Experimentierräume für nachhaltige Quartiere, bei denen zivilgesellschaftliche Träger auf landeseigenen Grundstücken gemeinschaftliche, solidarische Wohnprojekte entwickeln sollen. Urs Kohlbrenner ergänzte die Idee eines gemeinsamen öffentlichen Raums, der Flächeneinsparungen ermöglicht und soziale Innovationen fördert. Ziel ist es, breite Unterstützung und politische Initiativen für solche Projekte zu gewinnen.
Trotz technischer Schwierigkeiten zeigte die Veranstaltung die Vielfalt aktueller Herausforderungen und Ansätze in der Stadt- und Quartiersplanung. Dabei wurde deutlich, dass offene Diskussionen und die Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure essenziell für eine nachhaltige und innovative Stadtentwicklung sind.